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Information über Frettchen und Vogelspinnen |
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Abgetrennte Gliedmassen | Quetschungen | |
Feststecken in der Haut, bei der Häutung | Krebs, Wucherungen | Parasiten, Pilz |
Beim Dyskinetischen Syndrom wird das Verhalten einer Vogelspinne beschrieben.
Das Tier sitzt in der Regel teilnahmslos im Terrarium, entweder in seiner Höhle,
Gespinst oder frei im Terrarium. Bei Störungen, z.B. durch Erschütterungen des
Bodens beim Vorbeilaufen am Terrarium reagiert das Tier mit hektischem,
unkontrollierten Beinbewegungen. Es scheint, als sei das Tier volltrunken. In
der Regel fressen die Tiere nicht mehr, da sie in der Regel auch nicht mehr in
der Lage sind Beutetiere zu erbeuten.
Genaue Ursachen sind nicht bekannt. Es gibt Vermutungen von Vergiftung über
Nervenerkrankung, bis hin zu Parasitenbefall.
Bei mir sind bisher nur Bodenspinnen erkrankt (Grammostola rosea, Grammostola
puchra, Aphonopelma seemanni, Brachypelma vagans). Alle erkrankten Tiere
sind gestorben. Nach dem ersten Befall und dem Erkranken eines Nachbarterries,
wurden die Tiere nach dem Erkennen der Symptome, sofort separiert und in einem
anderen Raum untergebracht. Danach gab es keine Mehrfachbefall mehr.
Futtertiere wurden nach dem ersten Mehrfachbefall nicht mehr zwischen den
Spinnenterrarien getauscht. Nicht gefressene Futtertiere habe ich nur nach an
meine Reptilien oder Frettchen verfüttert.
Die Dauer zwischen Erkennen der Erkrankung bis zum Tod des Tieres sind
unterschiedlich lang. Tiere die diese Symptome gleich nach einer erfolgreichen
Häutung zeigten, lebten nur noch 2-4 Tage. Ein anderes Tier lebte noch 7 Monate,
bis es verstarb.
Inzwischen versuchen einige ihre Tiere mit Hypertermie zu therapieren, teilweise mit Erfolg. Dabei wird das Tier bei gerade noch verkraftbarer Wärme, bei ausreichender Wasserversorgung, für einige Stunden gehalten.
Abgetrennte Laufbeine und Taster (Pedipalen) kommen bei Vogelspinne öfters
vor. Die Beine und Taster besitzen am Coxa (Bein-/Taster-Segment am
Kopf-Brust-Stück) eine Sollbruchstelle. Zu Amputationen von Gliedmaßen kann es
kommen, wenn das betreffende Bein oder der Taster an einem Gegenstand hängen
bleiben, bzw. festgehalten werden. Auch bei Häutungen kann es zu Amputationen
kommen. Je nachdem wie lange es bis zur nächsten Häutung nach der Amputation
dauert, kommt es zu einer Regeneration der betroffenen Gliedmaße. Passiert die
Amputation kurz nach einer Häutung, wird das betroffene Gliedmaß bei Jungtieren
vollständig regeneriert. Bei erwachsenen Tieren oder jugendlichen Tieren wird
das betroffene Gliedmaß in all ihren Teilen wiederhergestellt. Das Gliedmaß ist
aber deutlich dünner und/oder kürzer als die anderen Gliedmaßen. Bis zur
vollständigen Regeneration kann es bei erwachsenen Tieren bis zu 3 Häutungen
dauern.
Auch abgebrochene Beißklauen können regeneriert werden. Bei gut genährten Tieren
ist es kein Problem, die nächste Häutung abzuwarten. Es ist nicht notwendig die
Tiere zwangszürnähren.
Quetschungen
Quetschungen können bei Vogelspinnen je nach betroffenen Körperteil tödlich
sein.
Gequetschte Gliedmaßen wie z.B. Beine und Taster sind nicht weiter tragisch. Das
betroffene Giedmaßenteil kann regeneriert werden, siehe
abgetrennte Gliedmaßen.
Quetschungen des Kopf-Brust-Stückes und des Hinterleibes können tödlich sein,
wenn es zum Aufplatzen des Vorder-, bzw. Hinterleibes kommt, je nach Größe des
Risses. Vogelspinnen haben ein farbloses, leicht bläuliches Blut, welches keine
Gerinnugstoffe enthält, so dass das Tier verbluten kann.
Das empfindlichste Körperteil der Spinne ist der Petiolus. Das ist das
Verbindungsstück zwischen dem Vorderkörper und Hinterleib. Durch diesen
verlaufen alle Verbindungen. Quetschungen an dieser Stelle führen meistens zum
Tod des Tieres.
Feststecken in der Haut, bei der Häutung
Vogelspinnen müssen, um wachsen zu können, sich häuten. Die "Haut" der Spinne
ist das Außenskelett. Das heißt, das Spinnen nicht wie wir Menschen Knochen
haben, sondern die Körperform durch das Außenskelett bestimmt wird. Das
Außenskelett (Exkuvie) besteht aus Chitin, welches nach der Häutung aushärtet.
In der Zeit bis zur Aushärtung, welche bei einem Jungtier wenige Stunden dauern
kann, bei erwachsenen bis zu einer Woche. Oft sind die Beißklauen die letzten
Körperteile, die aushärten. Aus diesem Grund sollte man erwachsene Tiere erst
eine Woche nach der Häutung wieder Füttern. Wird früher gefüttert, können sich
noch weiche Gliedmaßen verbiegen bzw, das Futtertier kann die wehrlose Spinne
verletzen.
Es kommt immer wieder vor, das Spinnen bei der Häutung in der alten Haut stecken
bleiben. Zur Häutung wird eine Flüssigkeit zwischen alte und der darunter
neu gebildeten neuen Haut gepumpt. Dieser Vorgang kann mehrere Tage dauern. Bei
Bombadirspinnen, welche ihre Haare abgestriffen haben, ist es gut am dunkler
werden der nackten Stelle bis hin zum Schwarz, gut erkennbar.
Zur Häutung legt sich das Tier mit der Oberseite nach unten auf einen
Gespinstteppich, welchen es zuvor gesponnen hat.
Bei einer normal verlaufenden Häutung wird Flüssigkeit vom Hinterleib in den den
Vorderleib gepumpt.
Durch den entstanden Druck, ist es der Spinne möglich das
Kopf-Brust-Stück an der Verbindungsstelle zu den Gliedmaßen aufzusprengen.
Aus dieser Öffnung wird der Körper nach und nach herausgezogen.
Danach wird mit den Gliedmaßen Dehn- und Bewegugsübungen.
Bemerkt man, dass sich das Tier häutet, soll es in Ruhe gelassen werden.
Man kann nach 2-3 Stunden vorsichtig schauen, ob alles einwandfrei geklappt hat.
Erschütterungen am Terrarium sollten vermieden werden. Das Tier kann erschreckt
werden und versuchen u flüchten, wobei es seine Gliedmaßen verbiegen kann.
Sollte das Tier immer noch in der Haut stecken, kann man versuchen durch
Erhöhung der Luftfeuchtigkeit die Häutung zu erleichtern. Durch die hohe
Luftfeuchtigkeit hält man die alte und die neue Haut länger geschmeidig. Bleibt
ein Bein oder ein Taster in der alten Haut stecken, kann man nach dem Aushärten
der neuen Haut das hängen gebliebene Bein mittels einer Pinzette festhalten und
das Tier anstupsen. Wenn das Tier dann losläuft, sollte das Bein an der
Sollbruch-Stelle abreißen, siehe
abgetrennte
Gliedmaßen.
Ein Herauspellen der Spinne aus der alten Haut, wen es z.B. mit allen Gliedmaßen
noch in der alten Haut steckt ist oft nicht erfolgsversprechend. Zum einen sind
die Gliedmaßen oft stark verformt oder das Tier wird versehentlich stark
verletzt, weil die Spinne nicht stillhalten wird
Steckenbleiben in der Haut ist eine häufige Todesursache bei Jungtieren. Bei
Alttieren kann eine falsche Haltung dazu führen.
Dazu kann ich aus eigenen Erfahrungen bisher nichts sagen. In verschiedenen Reptilien- und Spinnentier-Zeitschriften, aber auch im Internet wird davon berichtet. Dabei handelt es sich um Umfangsvermehrungen am Körper der Spinne. Es gibt verschiedene Berichte wonach die Halter versucht haben diese Umfangsvermehrungen zu entfernen. Bei einigen Tieren mit Erfolg bei anderen ohne.
Zuletzt bearbeitet am 22.05.2011
Alle Bilder gefertigt von V. Michailenko
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